
Vogelsang – reloaded [2025]
An diesem Tag fand eine Wiederholungswanderung statt.
Im September 2014 bin ich diese Runde erstmalig mit dem Dobermannrüden Balou gewandert.
Zeit für eine Wiederholung, zumal es an dem Tag auch nicht heiß werden sollte und auch nicht wurde.
Wir starten unsere Wanderung vom Parkplatz auf dem Gelände Vogelsang IP (Internationaler Platz).
Die sogenannte NS-Ordensburg Vogelsang ist ein von den Nationalsozialisten in der Eifel oberhalb der Urfttalsperre auf dem Berg Erpenscheid errichteter Gebäudekomplex bei Schleiden-Gemünd.
Die Anlage diente, im Gegensatz zur SS-Junkerschule und zur Reichsführerschule, der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders.
Der unter Denkmalschutz stehende Teil der Bauwerke umfasst eine Bruttogeschossfläche von mehr als 50.000 Quadratmetern und gilt nach den Parteitagsbauten in Nürnberg mit fast 100 ha bebauter Fläche als das größte erhaltene Beispiel der Architektur im Nationalsozialismus in Deutschland.
Quelle: Wikipedia

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex von britischen Streitkräften übernommen, die im umliegenden Gelände auf 6354 ha den Truppenübungsplatz einrichteten.
1950 wurde die Infrastruktur von belgischen Militärstreitkräften übernommen, die unter dem Namen „Camp Vogelsang“ dort eine Kaserne einrichteten und diese und den Truppenübungsplatz bis 2005 nutzten bzw. verwalteten.
Seit 1989 stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.
2016 wurde Vogelsang im Rahmen einer Dauerausstellung und als architektonische Erinnerungsstätte zu einem NS-Dokumentationszentrum.
Quelle: Wikipedia



Wir folgen nun den Hinweisschildern nach Wollseifen, so dass wir durch den Wald an Höhe gewinnen.


Alsbald erreichen wir Wollseifen, einer ehemaligen Ortschaft auf der Dreiborner Hochfläche.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges beanspruchten die britischen Streitkräfte das Dorf. Die Bewohner erhielten drei Wochen Zeit, das Dorf zu räumen und zu verlassen. Auf dem umliegenden Gelände wurde der Truppenübungsplatz Vogelsang angelegt, der 1950 dem belgischen Militär übergeben wurde. Seit dem 1. Januar 2006, nach Aufgabe des Truppenübungsplatzes, ist der Ort, heute eine Wüstung, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Quelle: Wikipedia

Am 13. August 1946 forderte die britische Militärverwaltung die etwa 120 Familien des Ortes Wollseifen (ca. 500 Einwohner, Teil der Gemeinde Dreiborn) auf, das Dorf innerhalb von drei Wochen zu räumen, denn die Briten wollten das Gelände für einen Truppenübungsplatz nutzen. Die Aufforderung löste Bestürzung bei der unvorbereiteten Bevölkerung aus, die geglaubt hatte, nach Rückkehr aus dem Kriege und aus dem Exil durch notdürftigen Wiederaufbau ihrer Häuser und erste Bestellung ihrer Felder aus dem Gröbsten heraus zu sein. Die Menschen verloren dadurch nicht nur ihre Wohnung, sondern auch ihren Arbeitsplatz, da sie von der Landwirtschaft lebten.Am 1. September 1946 wurde Wollseifen von den Briten zum Sperrgebiet erklärt. Die Getreideernte konnten die Bewohner vorher noch einbringen; für die Kartoffelernte erhielten sie an einem Wochenende im Oktober noch eine gesonderte Zutrittsgenehmigung.
Quelle: Wikipedia

Die Briten nutzten auf dem Truppenübungsplatz die Häuser jedoch als Ziele für Schießübungen. Durch die Schießübungen und Brände wurden in der Folgezeit die verlassenen Bauernhöfe nach und nach zerstört und später mit Ausnahme des unzerstört gebliebenen Trafohäuschens und der Ruinen der Kirche, des ehemaligen Schulgebäudes und einer am Dorfrand liegenden Kapelle abgetragen. Dies vernichtete die Hoffnung der Wollseifener auf eine Rückkehr in ihr Dorf, das den Krieg überstanden hatte.
Quelle: Wikipedia

Die Kirche brannte 1947 aus, wodurch die gesamte Innenausstattung verloren ging.
Durch die militärische Nutzung blieben von der Kirche nur die Außenmauern erhalten. Sakristei und Vorhalle wurden sogar komplett zerstört.
Bis auf ein einfaches Holzkreuz und drei Holzbänke im Chorraum ist die Kirche heute leer.
Quelle: Wikipedia

Auf dem Gelände des ehemaligen Dorfs errichtete das belgische Militär zahlreiche Kulissenhäuser, um den Häuserkampf üben zu können. Beispielsweise wurde hier im Mai 2001 für den Kosovo-Einsatz trainiert.
Quelle: Wikipedia
Unser nächstes Ziel ist die Urftstauseemauer, die wir nun über die Dreiborner Hochfläche ansteuern werden.




Es geht nun abwärts.
Auf halbem Weg eine Rastmöglichkeit mit Blick auf den Rursee (links), die Staumauer und den Urftstausee (rechts).
Herrlich.

Der Weg führt uns aber zunächst noch hinab und später über Schieferboden ein kleines Stück in die Höhe, so dass wir auf der Staumauer weiterlaufen können.


Die Urfttalsperre ist die älteste Talsperre in der Eifel und war bei ihrer Inbetriebnahme die größte in Europa. Sie staut seit 1905 bei Schleiden mit einer Gewichtsstaumauer die Urft, einem Nebenfluss der Rur im Südwesten von Nordrhein-Westfalen. Im Talsperren-Verbundsystem des WVER (Wasserverband Eifel-Rur), der seit 1993 den Betrieb organisiert, dient sie hauptsächlich der Erzeugung von Strom und hat als weitere Aufgaben Hochwässer zurückzuhalten und in Trockenperioden einen Wasserausgleich herzustellen. Die Talsperre inmitten vom Nationalpark Eifel ist der später gebauten Rurtalsperre unmittelbar vorgelagert. Innerhalb ihres Einzugsgebiets befindet sich eine weitere Talsperre des WVER, die Oleftalsperre.
Quelle: Wikipedia

Wir bleiben nunmehr für den Rest der Wanderung in Ufernähe unterwegs und begeben uns somit wieder in Richtung Vogelsang.
Hier sind viele Fahrradfahrer auf dem gemeinsamen Weg unterwegs.

Auf unserem Weg blicken wir immer wieder auf den Urftstausee.



Nach geraumer Zeit sehen wir an einem schönen Rastplatz wieder Vogelsang vor uns auftauchen.

Wir queren die Urft über die Victor-Neels-Brücke, eine Stahl-Hängebrücke.
Es steht nun ein etwas steilerer Anstieg an, um wieder auf das Gelände von Vogelsang zu gelangen.
Ein Hinweisschild weist auf eine Steigung von 16% hin. Hat aber überraschend ohne Pause funktioniert.

Noch ein kleiner Abstecher zum „Fackelträger“ und wir laufen auf den Turm zu.


Nun ist es nicht mehr so weit und wir erreichen den Ausgangspunkt der Wanderung, zahlen die Parkgebühr (mit Karte möglich) und fahren vom Gelände wieder herunter.

Ein Besuch des Informationszentrum und auch den Ausstellungen ist sehr zu empfehlen.
Videozusammenschnitt (4K, etwa 2:20 min):
Bilder von der Wanderung 2014 mit dem Rüden Balou:









Track, Karte und Übersicht: