Bad Neuenahr – Rundtour 2 – reloaded
Da an diesem Tag nur ein kürzeres Zeitfenster zur Verfügung stand, hatte ich mich entschieden, die Rundtour 2 zu wiederholen.
Zuletzt bin ich diese Strecke 2016 mit unserer blauen Dobermannhündin Draga gewandert.
Ich lasse dieses Mal die Bilder und ein Videozusammenschnitt für sich sprechen.
Der Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes (AdVB) im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung von deren Funktionstüchtigkeit, umgangssprachlich kurz als Regierungsbunker bezeichnet, war eine 17,3 Kilometer lange Bunkeranlage rund 25 Kilometer südlich von Bonn im Tal der Ahr.
Der Bunker entstand federführend durch das Bundesinnenministerium unter großer Geheimhaltung in den Jahren 1960 bis 1972.
Der Bunker war insbesondere für die zivilen Behörden aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt und sollte der deutschen Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdische Führungsanlage im Verteidigungsfall (V-Fall) dienen.
Heute ist von dem teuersten Bauwerk der Bundesrepublik nur noch ein kleines Bunkerstück von 203 Meter Länge erhalten, das in das Museum Dokumentationsstätte Regierungsbunker umfunktioniert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regierungsbunker_(Deutschland)
Der Name des Aussichtsturm setzt sich zusammen aus den Worten
Eifelverein Ahrweiler.
Er ist knapp 9,5 km hoch und kann über 48 Stufen erklommen werden.
Leider – wenn auch verständlich – ist schon seit ein paar Jahren vom obersten Podest keine Aussicht mehr in die Ferne möglich.
Die Bäume drumherum sind inzwischen einfach zu hoch.
An zwei Stellen in Richtung Marienthal muss man etwas beweglicher sein.
Bäume liegen – scheinbar schon etwas länger – auf dem offiziellen Wanderweg.
Während man den ersten auf einem schon inzwischen stattlichen Trampelpfad umgehen kann, muss man beim zweiten Hindernis unter dem Baum durch.
Mir selbst macht so etwas Spaß. Mag aber nicht jedermanns Sache sein.
Bald – und nach den Tümpeln – erreiche ich die asphaltierte Wegstrecke und begebe mich links in Richtung Marienthal.
Ich befinde mich nun am ehemaligen Eingangsbauwerk Ost/West des Regierungsbunkers.
Nach der Flut befindet sich gegenüber ein provisorischer Kindergarten.
Wenn man es nicht weiß, läuft man daher zwischen dem „Spielplatz“ und den Bauten an der Erinnerungsstätte Lager Rebstock vorbei.
Es handelte sich um ein Außenlager des KZ Buchenwald.
Da hätte ich mir für ortsfremde Wanderer für diese Zeit ein deutliches Hinweisschild gewünscht.
Das Außenlager Rebstock war ein Außenlager des KZ Buchenwald. Es lag bei Marienthal zwischen Dernau und Ahrweiler an der Ahr im heutigen nördlichen Rheinland-Pfalz.
Es wurde am 21. August 1944 eingerichtet und am 13. Dezember 1944 aufgelöst.
Die verbliebenen Häftlinge wurden in das Lager Rebstock neu bei Artern verbracht.
Die Häftlinge waren ausschließlich männlich und stammten in der Mehrzahl aus den Niederlanden und Italien, aber auch aus Belgien, Frankreich, Polen, Russland und Deutschland.
Die genaue Anzahl der über einige Wochen und Monate zur Arbeit gezwungenen Gefangenen und Häftlinge ist unbekannt. Die angegebenen Zahlen schwanken zwischen 700 und 1500. Es gibt keine dokumentierte oder glaubhafte Aussagen zu Tötungen in den Lagern. Es besteht kein Friedhof der Toten des Lagers.
https://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Rebstock
Der nächste Aussichtspunkt ist hier auch schon vage zu erkennen (links im Bild): die Aussichtsplattform „Bunte Kuh“.
Um diese zu erreichen, folge ich der Beschilderung, welche mich vorbei an Försters Weinterrassen und Altenwegshof vorbeiführen wird.
Letztlich erreiche ich den bereits erwähnten Aussichtspunkt „Bunte Kuh“.
Inzwischen kann der Bergpfad wieder hinab in Richtung Walporzheim begangen werden.
Festes Schuhwerk und „gut zu Fuß“ ist hier aber immer noch unabdingbar.
Der Bergpfad als solcher mündet an der Flutkapelle.
Die St.-Donatus-Flutkapelle wurde 2023 in einer scharfen Kurve an dem oberhalb von Walporzheim verlaufenden Winzerweg gebaut und am Samstag, 15. Juli 2023, dem zweiten Jahrestag des Ahr-Hochwassers vom 14./15. Juli 2021, vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann eingeweiht. Ihr von den Initiatoren zugedachter Zweck: an die Opfer zu erinnern, die das Hochwasser forderte, insbesondere an die 134 Todesopfer, die die Flut zwischen Dorsel und Sinzig forderte. Und an die beiden Menschen, von denen seit der Katastrophe immer noch jede Spur fehlte. Nach dem Willen der Initiatoren ist die Kapelle als „Ort der Besinnung, Bewältigung und Verarbeitung der Katastrophe“ gedacht.
https://www.aw-wiki.de/index.php/Flutkapelle_%E2%80%9ESt._Donatus%E2%80%9C_Walporzheim
Der Weg führt mich anschließend mit stetem Blick in Richtung Bad Neuenahr zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Video zur Wanderung (4K, YouTube, ca. 4:11 Minuten)
Track, Karte, Übersicht etc. (Outdooractive):
Bilder der Wanderung von 2016: