Rheinbrohl – reloaded

Rheinbrohl – reloaded

Am 03.04.2014 – also knapp etwas mehr als zehn Jahre her– bin ich eine Tour vom „Schlenderer“ aus seinem Buch „Wanderlust im Westerwald“ nachgewandert: Von Rheinbrohl auf die Westerwaldhöhen.
Seinerzeit noch mit dem Dobermannrüden Balou.

Anders als bei der ersten Wanderung parke ich nicht am Erlebnismuseum Römerwelt, sondern bei Arienheller. Wer noch nicht im Museum war: ein Besuch lohnt sich durchaus.
Dort befindet sich ein weiterer, kleinerer Parkplatz direkt an diesem Wanderweg – hinter dem Gut Arienheller.

Wir starten die Rundwanderung auf einer Höhe von ca. 105 m üNN.

Am selbst gewählten Startpunkt

Über einen so genannten Hohlweg schrauben wir uns jetzt stetig in die Höhe.
Unterwegs finden sich auch Hinweise auf hier verlaufende Wanderwege: zum einen der Westerwaldsteig, zum anderen der Limes-Wanderweg.

Der Westerwaldsteig hat eine Länge von etwa 240 km und führt über 16 Etappen zwischen Herborn und Rheinbrohl entlang.

Der Deutsche Limes-Wanderweg (schwarzer Turm auf weißem Grund) verläuft vom Rhein (Rheinbrohl) bis an die Donau (Bad Gögging) auf einer Strecke von etwa 735 km.

Unterwegs auf dem Hohlweg noch schnell ein Foto von einer freiliegenden Baumwurzel (ähnlich wie in der Nähe des Wasserfalls auf dem Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteignur kleiner).

Nach knapp zwei Kilometer Wanderung haben wir uns bereits auf 256 m üNN hochgearbeitet.
Als Erholung dient ein kurzes fast gerades Wegstück kurz nach dem rechts von uns liegenden Bauernhof.
Zeit, kurz zu verschnaufen und einen ersten Blick zurück zu werfen.

Rauchfahne vom Chemiewerk in Bad Hönningen (einem der weltweit größten Hersteller von Barium- und Strontiumcarbonat)

Etwas gemächlicher geht es nun hinauf bis zum „Limes-Lehrpfad“.

Einige Informationstafeln, eine Palisadenwand etc. finden sich auf dem links vom Gehweg führenden Pfad entlang.

Es geht wieder in die Höhe.
Gut, dass ein nachgebauter hölzerner Wachturm zum Verweilen einlädt.

Wir nutzen die Gelegenheit und steigen den Turm hinauf, um dort eine interessante Weitsicht in Richtung Bad Hönningen etc. werfen zu können.

Man kann hier erahnen, wie viele Höhenmeter wir schon zurückgelegt haben.

Das Treppensteigen war scheinbar zum „warm machen“ gedacht, denn es geht erneut – steiler – in die Höhe.
Nach etwa 3,5 km Wanderung erreichen wir einen Köhlerplatz auf etwa 318 m üNN.
Perfekt, um noch einmal durchzuatmen.

Am Köhlerplatz vorbei gelangen wir an eine größere Wegegabelung, welche wir nach rechts begehen und somit das Jagdhaus Wilhelmsruh rechterhand von uns passieren.
Von rechts führt alsbald die aspahltierte K1 hinauf.
Wir folgen der asphaltierten Strecke geradeaus und erfahren, dass es sich bei diesem Wegstück auch um ein Teilstück des „Limes-Radweges“ handelt.
Wie kann es anders sein: auch er führt vom Rhein an die Donau auf einer Strecke von etwa 818 km Länge.

Endlich haben wir den höchsten Punkt erreicht, nachdem wir alsbald rechts in den Wald geleitet werden.
Wir sind nach einer Wanderdistanz von etwa 4,8 km auf 340 m üNN angelangt.

Es geht beschwingter bergab, wobei sich letztlich der Blick hinab auf den Rhein kurz vor dem Hartmannshof öffnet.

Wirklich schön hier.

Am Hof angekommen, geht es links weiter.
Ab hier allerdings dann bis fast hinab an den Rhein über die asphaltierte K1 und weitere Zufahrtstraßen.

Vorbei am Waldgut Haus Forst geht es weiter hinab zum Lampenthalerhof.

Ein Blick nach links in die Ferne und ich rätsele: gut zu erkennen ist die Burg Rheineck (wir sind immer noch höher als diese auf der anderen Rheinseite).
Doch welche Erhebung springt da links ins Bild?

Tatsächlich: es ist der Bergfried der Burg Olbrück, erkennbar am Vulkankegel auf dem sich das Burggelände befindet.
Und rechts davon ist der Windpark Rieden oberhalb des dahinter liegenden Waldsee Rieden zu erkennen.

Es geht weiter hinab.
So erhaschen wir bald einen Blick auf das Schloß Arenfels oberhalb von Bad Hönningen.
Selbiges hat eine Besonderheit: es besteht aus 12 Türmen, 52 Türen und 365 Fenstern.

Es geht nur ein kurzes Wegstück auf der K1 links in Richtung Rhein hinab nach Rheinbrohl.
Nach kurzer Strecke – wir wären ohne Navigationsgerät daran vorbeigelaufen – geht es sehr steil rechts über eine Wiese den Berg hinauf (links der Absperrung durch das hölzerne Dreieck durch).
Man mag es nicht glauben, aber hier führt der Rheinsteig auch hinauf.

Es sind nur etwa 500 Meter, allerdings mit einer Steigung von knapp 25%.
Der Planet brennt schon ein wenig zu der mittaglichen Uhrzeit, an welcher wir hier kraxeln.
Also ist noch einmal schwitzen angesagt.

Ein wenig – nicht viel – müssen wir uns auf dem Teilstück des Rheinsteigs der dornenreichen Vegetation erwehren. Immer wieder reigt ein Zweig in unseren Weg hinein.
Dieses Teilstück wird scheinbar nicht häufig genutzt.

Interessant wird es auf dem Weg zur Adenauer-Schutzhütte: laufen wir doch auf ein geschlossenes Tor an einem Weinberg zu.
Entwarnung: das Tor ist nur ge- aber nicht verschlossen.
Der Wanderer wird gebeten, das Tor nach passieren wieder zu verschließen, damit sich keine Wildschweine in diesen Bereich begeben können.

Am unteren Ende erwartet uns ein weiteres solches Tor.

Parallel und oberhalb zur B42 geht es nun wieder Richtung Arienheller und zurück zu unserem Fahrzeug, wo wir diese durchaus empfehlenswerte Runde beenden.

Ja, es ist ein höherer Asphaltanteil, die Wege sind breiter, nicht immer findet sich eine Aussicht.
Aber wir sind ja auch im Wester“wald“ und nicht in Wester“aussicht“.

Ein Videozusammenschnitt der Wanderung (YouTube, FullHD, ca. eine Minute):

Der Track zur heutigen Tour (Outdooractive):

Bilder von 2014:

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