10 bis 15 km,  Hunsrück,  Traumschleifen

Traumschleife Hahnenbachtaltour

An diesem Wochentag ging es in den Hunsrück nach Bundenbach.
Dort befindet sich die Traumschleife Hahnenbachtaltour, welche im Jahr 2012 zu Deutschlands schönstem Wanderweg ausgezeichnet wurde.

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Zugegeben: die Anfahrtsstrecke war für uns schon „grenzwertig“.
Knapp 150 km für eine etwa 10 km kurze Wanderstrecke.
Die Wettervorhersage versprach bewölktes Wetter mit etwa 10 % Regenwahrscheinlichkeit.
Vor Ort dann leichter Dauerniesel bis auf wenige Momente.

Um es vorweg zu nehmen:
die Anfahrt hat sich definitiv für uns gelohnt und die Wanderung wusste – trotz der fast die gesamte Zeit angegezogenen Regenponchos – wirklich zu begeistern.

Konnte ich zu Beginn noch die Systemkamera nutzen, war ich auf dem weiteren Weg dann froh, dass ich die wasserdichte Outdoorkamera mitgeführt hatte.
Auch wenn die Bilder mit dieser etwas „verwaschener“ aussehen.

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Am Startpunkt

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Die Hunde haben wir zu Hause gelassen.
Zum einen aufgrund der Fahrtstrecke hin und zurück und zumal beide inzwischen acht Jahre alt sind oder in Kürze werden.

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Am großzügig bemessenen Startpunkt geht es in die Rundwanderung hinein.
Und es macht gleich Spaß: ein Pfad bringt uns zum ersten Wegpunkt, dem Besucherbergwerk Herrenberg.

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Wegekennzeichnung

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Ab hier dann mit Regenponcho und Outdoorkamera

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Das Besucherbergwerk ist aufgrund eines Steinschlages im Jahre 2022 bis auf Weiteres geschlossen.

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Eines der Ziele auf der Traumschleife – die Schmidtburg – ist von hier aus bereits zu erkennen.

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Blick auf Teile der Schmidtburg

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Die durch die gesamte Wanderung perfekte Routenbeschilderung führt uns nach kurzer Strecke zum nächsten Wegpunkt: das Freilichtmuseum Keltensiedlung Altburg.

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Zuwegung Keltensiedlung (Abstecher)

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Die Altburg ist eine keltische Burganlage bei Bundenbach im Hunsrück.
Sie liegt auf einem etwa einen Hektar großen Plateau hoch über dem Hahnenbachtal.
Die Kleinburg wurde von Bewohnern des keltischen Volks der Treverer im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. genutzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Altburg_(Burg)

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Die Siedlung kann kostenfrei von aussen besichtigt werden.
Führungszeiten und Eintrittspreise für die Besichtigung innerhalb können hier nachgelesen werden.

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Nach diesem kurzen Abstecher geht es wieder zurück auf den Rundweg, auf welchem wir leicht in die Höhe geführt werden.

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Es geht nun hinab an den Hahnenbach, wobei wir von der Schieferhalde Sinsenbach einen Blick in die Auen werfen können.

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Blick auf den Hahnenbach von der Schieferhalde aus

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Es geht nun pfadig hinab in die Auenlandschaft, wobei wir alsbald die Fußgängerbrücke über den Hahnenbach nutzen werden, um selbigen zu überqueren.

Hinweis:
Hier findet sich derzeit noch ein Warnschild auf eine Streckensperrung der Route aufgrund Hangrutsch.
Die Wanderstrecke ist jedoch inzwischen wieder hergerichtet. Es wurde lediglich vergessen, diesen Hinweis wieder zu entfernen.

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Mit einer Schleife geht es auf das nächste Ziel zu: die Ruine Hellkirch.
Am Fuß des Hügels geht es daher für 60 Meter auf kurzer Strecke in die Höhe.
Es wird das erste Mal ein wenig steiler.

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Ruine Hellkirch

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Über die Geschichte der Hellkirch ist sehr wenig bekannt. Die Architektur – 1,5 m dicke Mauern, innere Seitenlänge 4,5 m, quadratischer Raum – lässt auf ein hohes Alter schließen. Wahrscheinlich war es ein religiöser Raum, vermutlich eine Kapelle.
Der Name leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen helde her, was eine Anhöhe mit steilem Gefälle bezeichnete; mundartlich ist „Hell“ noch bis ins 20. Jahrhundert als Bezeichnung für steil abfallende Berghänge belegt. Andere Vermutungen bringen die Ruine mit der ca. 4 km flussabwärts liegenden Schmidtburg in Verbindung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hellkirch

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Frei nach dem Motto: what goes up must come down geht es wieder hinab.
Durch den Regen ist es etwas rutschiger; mit dem richtigen Schuhwerk sollte es aber passen.

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Durch eine schöne Landschaft und auf den Spuren des Wassererlebnispfades geht es nun weiter.

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Nach geraumer aber abwechselnder Wegstrecke dann der Hinweis auf unser nächstes Ziel: die Schmidtburg.

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Nun steht sie vor uns: die Schmidtburg.
Was uns besonders gefällt: die Traumschleife führt durch Teile der offen zugänglichen Burg hindurch.

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Die Burganlage gliedert sich in eine Ober- und eine Unterburg und ist eine der größten Burganlagen der Umgebung. Die Oberburg ist durch einen Graben von der restlichen Anlage getrennt. Sie bestand aus mehreren Wohngebäuden und einem Bergfried, dessen Reste bei Ausgrabungen gefunden wurden. Die Oberburg war Sitz des Kurtrierer Amtmannes des gleichnamigen Amtes. Das weitläufige Areal der Unterburg war mit zahlreichen Burgmannenhäusern bebaut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schmidtburg

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Es lässt sich vermuten, dass die Schmidtburg auf römischen Ruinen aus dem 4. Jahrhundert erbaut wurde.
Die Schmidtburg soll bereits im Jahr 926 von den drei fränkischen Edelherren Franco, Hunpert und Norpolt zum Schutz gegen Ungarneinfälle errichtet worden sein; eine erste sichere urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst 1084 im Zusammenhang mit dem neuen Besitzer Emicho. Dessen Sohn, Emicho II., erbte die Schmidtburg und gab sich später den Beinamen Comes silvestris (Wildgraf).

Quelle wie vor.

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Die Burg ist eine der Stammburgen der Wildgrafen. In den Jahren 1258 und 1277 erfolgten Teilungen des Besitzes und die Bildung von mehreren Linien. Persönlicher Streit zwischen den Grafen der Linien Schmidtburg und Kyrburg führte zur Lehensauftragung der Schmidtburg an den Kurfürsten und Erzbischof Balduin von Trier. Nach dem Aussterben der Schmidtburger Linie zog dieser die Burg als erledigtes Lehen ein. Bis zum Jahr 1342 versuchten die Wildgrafen durch verschiedene Fehden erfolglos die Burg wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Damit wurde die Schmidtburg zur kurtrierischen Landesburg und Sitz eines Amtes.

Quelle wie vor

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Im 14. Jahrhundert befand sich auf der Unterburg eine große Anzahl von Ritterfamilien, die als Burgmänner auf der Burg wohnten. Im Lauf des 15. und 16. Jahrhunderts wurden die meisten dieser Wohnungen aufgegeben. Nur die Familie der Schenk von Schmidtburg verblieb auf der Unterburg und baute die Nordwestecke zu einer weitgehend eigenständigen Anlage aus.

Quelle wie vor

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Während die Unterburg bereits im 16. Jahrhundert zunehmend verfiel, wurden die restlichen Befestigungsanlagen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs durch die Franzosen 1688 endgültig zerstört.
Lediglich ein Wohnhaus und ein Wirtschaftsgebäude verblieben den Amtmännern, die noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts das kurtrierische Amt von dort aus verwalteten.
Es wird vermutet, dass auch Johannes Bückler, genannt der Schinderhannes, die Burgruine auf der Flucht vor Kirner und Mainzer Gendarmen als Unterkunft nutzte.

Quelle wie vor

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Es geht wieder auf dem Burggelände zur Abzweigung des Rundweges.

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Besonders schön: wir werden seitlich der Befestigungsmauern wieder in die Tiefe geführt.
So gelangen wir wieder an den Hahnenbach selbst.

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Erneut queren wir alsbald den Hahnenbach über eine Fußgängerbrücke, die uns direkt zum Forellenhof Reinhartsmühle führt.
Am Ende des Geländes geht es scharf rechts wieder leicht in die Höhe.

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Noch einmal ein besonderes Highlight auf dem Weg: die beiden Felsentunnel.

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Die Tunnel dienten seinerzeit zum Schieferabtransport.

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Blick zurück

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Weiter geht es – und dies nicht langweilig.

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Noch zweimal können wir einen Blick auf die „zum Greifen nahe“ Schmidtburg werfen.

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Etwas weiter oberhalb zum vorherigen Bild

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Noch ein paar kurze Windungen …

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… und wir können schon unser Fahrzeug an Parkplatz erkennen.

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Kurz vor Erreichen desselben rechterhand noch die Schutzpatronin der Bergleute.

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Fazit:
Wir waren begeistert von dieser Traumschleife.
Wie schon erwähnt: trotz der weiteren Anfahrt und des Wetters.
Für Hunde gut zu schaffen. Flüssigkeiten sollten dennoch mitgeführt werden.
Zudem sollten die Hunde auch im Gehorsam stehen, da es an einigen Stellen enger ist.
Teils geht es über „schiefergetränkten“ Boden, daher sind entsprechende Wanderschuhe mit rutschsicherer Sohle dringend empfohlen.
Auch für Kinder dürfte dieser Weg interessant sein; insbesondere auch der Wassererlebnispfad mit „Mitmachstationen“ dürfte für Kurzweil sorgen.

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Videozusammenschnitt der Tour (FullHD):

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Übersicht, Karte, Track (aktuell):