10 bis 15 km,  Rhein

Kreuzberg- und Venusberg Bonn

Ein begleiteter Termin in der Uniklinik Bonn sollte bis zur Abholung überbrückt werden.
Also flux eine Wanderung eingeleitet.
Zum Glück war es kühl.

Da die Parkhauspreise an der UKB keinen Beifall verdienen (je angefangene halbe Stunde 1,- €) wurden die freien Parkflächen an der Kreuzbergkirche genutzt, um hier die Wanderung beginnen und auch wieder enden zu lassen.

Um die frühe Uhrzeit war das Tor jedoch noch verschlossen. Die Uhrzeit stimmt auch nicht. Ich war quasi „zeitlos“ unterwegs, wie ich beim Rückweg erkennen konnte.

Schon vor der Errichtung der heutigen Kreuzbergkirche befand sich auf dem Kreuzberg eine Wallfahrtsstätte, an der das heilige Kreuz nachweislich ab dem 15. Jahrhundert verehrt wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzbergkirche_(Bonn)

Ein stückweit links des Weges findet sich die auf dem Bild zuvor zu erkennende Besonderheit.

Direkt daneben befindet sich diese Kapelle mit einem runden Kreuzweg links des Weges.

Ich beschließe, dem eingezäunten Gelände auf einem gewissen Wegstück zu folgen und gehe den Weg daher im Gegenuhrzeigersinn entlang.
Es bietet sich direkt eine besondere Weitsicht, die an diesem Tag jedoch aufgrund der Witterung nicht so begeistern kann.
Aber wenigstens bleibt es bei der gesamten Wanderung trocken.

Auf dem folgenden Fußweg durch den Wald entlang des Zauns finde ich auf einmal – unerwartet – kleinere Besonderheiten, die scheinbar vor nicht allzu langer Zeit dort installiert wurden.
Thema schien „Neuanfang“ zu sein.

Ich liebe so etwas.
Es harmonisiert das Wandern mit dem Fotografieren und der Suche nach Motiven.

Ich treffe nunmehr auf die Straße Im Eichholz, biege links auf Im Acker ab, um nach einer klitzekleinen und kurzen Steigung auf die Ippendorfer Allee zu gelangen.
Leicht versetzt rechts auf der anderen Straßenseite befindet sich der Alte Friedhof Ippendorf.
Über diesen geht es hindurch, um am anderen Ende hinab an den Engelsbach zu gelangen.

Der Melbbach, auch Engelbach, Engelsbach oder Poppelsdorfer Bach, ist ein Bach in Bonn. Seine Gesamtlänge beträgt 6,1 Kilometer, sein Einzugsbereich umfasst 5,02 Quadratkilometer.

Die Quelle des Bachs liegt im Bereich der Waldau. Zunächst verläuft der Bach für 3,1 km offen durch das naturbelassene Melbtal. Hier wird er von der Melbbrücke überquert. An der Stelle einer ehemaligen Mühle befindet sich heute das Melbbad. Durch dieses Freibad verläuft der Bach renaturiert. In Poppelsdorf verläuft der Bach dann unterirdisch (ca. 1,5 km), bis er in den Weiher des Botanischen Gartens Bonn am Poppelsdorfer Schloss (Melbweiher, auch Poppelsdorfer Weiher) mündet, der einst als Wehrgraben der gotischen Vorgängerburg des Schlosses diente und den Garten bis zur Zuschüttung zweier seiner Arme Ende des 19. Jahrhunderts ganz umgab.

Aus dem Weiher fließen Teile des Wassers unterirdisch zum Rhein weiter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Melbbach

Am Engelsbach angekommen weist ein Schild der Stadt Bonn darauf hin, dass der nach rechts führende Pfad nur auf eigene Gefahr genutzt werden kann.
Ich komme mir ein wenig vor, wie auf einem Teilstück Nähe des Calvarienberg bei Bad Neuenahr – Ahrweiler.
Verschiedene Holzbrücken führen durch den Weg hindurch.

Macht aber mächtig Spaß!

Über eine Brücke geht es anschließend links und ich passiere seitlich das „Sportwissenschaftliche Institut„.
Wenig später halte ich mich auf dem Nachtigallenweg rechts, passiere ich ein Waldcafé auf dem Venusberg.

Es geht weiter bis zum Haager Weg und hier über den Parkplatz der Auferstehungskirche rechts wieder in den Wald hinein und in grobe Richtung Waldau.

Irgendwie mystisch!

Die Kamera „glüht“. Ein Motiv nach dem anderen.

Ich erreichen den Wildpark Waldau und erfreue mich auf dem von mir gewählten Wegstück zum einen über die Wildschweine und das Damwild.

Das Wildgehege auf dem Venusberg liegt etwa 300 Meter vom Waldrestaurant Waldau entfernt und ist ganzjährig geöffnet. Auf einer Fläche von sieben Hektar sind hier in drei getrennten Gattern Wildschweine, Rotwild und Damwild zu beobachten. Ein Besuch lohnt zu allen Jahreszeiten. Im März kommen die Frischlinge zur Welt, im Mai und Juni kann der Nachwuchs bei den Hirschen bestaunt werden und im Herbst lockt die Brunft der Rothirsche und der Damhirsche.

Da die Tiere eine artgerechte Haltung genießen, haben sie innerhalb ihres jeweiligen Gatters mehrere Rückzugsmöglichkeiten. Die Enttäuschung sollte daher nicht allzu groß sein, wenn man die Tiere nicht immer zu Gesicht bekommt.

https://www.bonn.de/themen-entdecken/umwelt-natur/erholung-und-bildung-im-wald.php

So langsam muss ich mich mit dem Rückweg ein wenig sputen, will ich pünktlich zur Abholung wieder vor Ort sein.
So leite ich den Rückweg ein.

Nicht weniger mystisch.

Recht schnell gelange ich jetzt an die Mauer, welche die Uniklinik umspannt.
Noch schnell einen Abstecher zum Dottendorfer Jugendkreuz.

Ein kurzes Stück entlang einer Zufahrt zur Klink, bevor es alsbald jedoch wieder in den Wald hineingeht.

Ein Schild weist mich unterwegs auf „Eisschlaggefahr“ hin.
Ich überlege kurz, dann wird es klar.
Ich laufe auf dem Waldweg unterhalb der Haltestreben des Sender Bonn-Venusberg entlang.

Es geht hinab zur Robert-Koch-Straße, eine der Zufahrtswege hinauf zur Uniklinik selbst und daher auch – je nach Uhrzeit – gut befahren.
Ich muss auf die andere Straßenseite, finde aber, dass dieser Bereich m. E. gut einsehbar ist.

Es geht anschließend hinab auf den Nachtigallenweg und weiter über den Melbweg.

Dabei passiere ich einen ehemaligen Bauernhof, welcher zur Universität Bonn gehört und den Bereich Tierökologie abbildet.
Die genaue Bezeichnung?
Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz 
Lehr- und Forschungsbereich Ökologie der Kulturlandschaft
– Tierökologie –

Rechterhand findet sich die Lehr- und Versuchsimkerei am Lehrstuhl für Agrarökologie und Organischen Landbau im INRES.

Ich erreiche die Brücke über den Melbbach.

Wiederum mystisch.

Über den Melbweg geht es nun zur Trierer Straße und auf der anderen Seite auf die Kreuzbergallee.
Die einzige längere Steigung auf dieser Rundwanderung.
Aber das Ende entlohnt dann wieder: die Kreuzbergkirche.
Dieses Mal mit offener Türe.

Die Zeit ist stehen geblieben.

Noch ein Blick auf die Heilige Stiege.

Die Heilige Stiege ist eine Nachbildung der „Scala Santa“, der angeblich vom Palast des Pilatus stammenden Treppe, die Jesus vor seiner Verurteilung hinaufsteigen musste und die schon 326 nach Rom gebracht worden sein soll. Seitdem erklimmen Pilger jedes Jahr an Karfreitag und Karsamstag auf Knien die insgesamt 28 Stufen, wobei jede Stufe für ein Gebet genutzt wird, bis sie den Altar mit Jesus als Erlöser am Kreuz erreichen.

Solche Heiligen Stiegen waren besonders in Bayern sehr verbreitet. Bis heute erhalten blieben sie in der Kajetanerkirche in Salzburg, in Bad Tölz, in Lenggries und in Windberg. Im Rheinland ist die Heilige Stiege in Bonn die einzige ihrer Art.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Stiege_(Bonn)

Ja.
Ab und an mussten Straßen überquert werden.
Es waren m. E. alles einsehbare Ecken bzw. in zwei Fällen sogar mit „Zebrastreifen“ versehen.
Die Wegbeschaffenheiten konnten unterschiedlicher nicht sein; die Eindrücke waren es sowieso.

Ich war übrigens gerade am Fahrzeug angelangt, als der Anruf kam, dass die Abholung etwa 30 Minuten später erfolgen könnte.

Videozusammenschnitt der Rundwanderung (HD):

Track, Karte und Übersicht:

Bilder einer ähnlichen Tour vom 12.05.2021:

Wanderung am 18.01.2014 (mit Balou):

Track zur Tour vom 18.01.2014: